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Frauen werden Krankenschwester, Erzieherin oder Lehrerin, Männer Elektriker, Informatiker oder Bauingenieur - ist doch klar! Blöd nur, wenn einen das gar nicht interessiert oder man/frau etwas ganz anderes eigentlich viel besser kann. Jugendliche werden bei der Berufswahl nach wie vor von Rollenklischees beinflusst - sei es durch die eigene Vorstellung oder durch - gefühlte - Erwartungen von außen.
Das Web-Portal Klischeefrei geht gegen diese Vorurteile an. Es informiert und unterstützt bei der Berufs- und Studienwahl ohne einschränkende Vorurteile. Im Mittelpunkt stehen dabei allein die Interessen und Fähigkeiten. Das Portal bietet gebündelte Informationen und praktische Hinweise für Bildungseinrichtungen, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Eltern, um eine klischeefreie Berufs- und Studienorientierung aufzubauen.
In dem jährlich erscheinenden Berufswahlmagazin werden Schülerinnen und Schülern Berufsmöglichkeiten abseits von Rollenklischees aufgezeigt. Mädchen stellen MINT-Berufe vor und Jungen Berufe im sozialen Bereich. Sie berichten über ihre eigenen Erfahrungen bei der Ausbildung und Arbeit. Infos für den Girls’Day und Boys’Day sind jeweils enthalten.
Gedruckt ist das Heft erhältlich bei der Agentur für Arbeit und kann als "Wendeheft" von zwei Richtungen aus gelesen werden.
Bild: Edith Steffens |
Die Initiative "Komm, mach MINT" des Kompetenzzentrums Technik - Diversity - Chancengleichheit e.V. lädt junge Frauen ein, sich mit Ausbildung und Studium in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik auseinanderzusetzen. Auf dem zugehörigen Portal finden Schülerinnen, Studentinnen sowie Eltern und Lehrkräfte umfangreiches Material rund um das Thema MINT-Berufe. Neben konkreten Infos zu Berufen im MINT-Bereich finden sich viele weitergehende Infos wie z.B. Hinweise auf Veranstaltungen, Projekte, Broschüren oder auch ein MINT Datentool.
Bei den nachfolgend aufgeführten Initiativen und Angeboten zum Thema MINT sind nicht unbedingt ausschließlich Mädchen angesprochen. Es besteht ein grundsätzlicher Fachkräftemangel in diesem Bereich, deshalb sollen möglichst viele Schülerinnen und Schüler frühzeitig für diese interessanten Themenbereiche begeistert werden.
Da aber Frauen in MINT-Berufen extrem unterrepräsentiert sind, richten sich viele Initiativen unter gleichstellungspolitischen Aspekten speziell an Mädchen. Ziel ist, dass Mädchen und junge Frauen ihr hohes Potenzial erkennen, vorurteilsfrei Berufe entsprechend ihren Neigungen auswählen und ebenso wie Männer in gut bezahlten Berufsgruppen vertreten sind.
Kann ich MINT?
Die TU Darmstadt bietet Schülerinnen die Möglichkeit, sich über aktuelle Angebote und Forschungsthemen zu informieren. So können Schülerinnen, Studentinnen im Studienalltag begleiten, Forschungsgebiete von Dozentinnen oder Professorinnen kennenlernen oder den Berufsalltag nach dem Studium kennenlernen.
Den MINT-Zentren Südhessen ist gemeinsam, dass sie Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben möchten, sich in ihrer Freizeit mit dem MINT-Bereich zu beschäftigen. Damit dies möglichst wohnortnah erfolgen kann, gibt es verschiedene Standorte, so auch einen in Darmstadt. Mit Unterstützung von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen können eigene Forschungsideen oder Projekte verwirklicht werden.
CyberMentor ist ein Online-Mentoring-Programm für Mädchen der 5. bis 13. Klasse im MINT-Bereich. Die Schülerinnen werden ein Jahr von einer persönlichen Mentorin begleitet. Sie regt zu MINT-Aktivitäten an und gibt Hinweise zur Studien- und Berufswahl. Der Einstieg in das Programm ist im April und Oktober eines Jahres möglich. Zudem stehen auf der Plattform vielfältige Informationen zu MINT, eine Sammlung von MINT-Themen und -Projekten sowie moderierte Themenchats zur Verfügung.
Das Online-Magazin LizzyNet informiert im Bereich "Schule & Beruf" über alle möglichen Fragen rund um das Thema Job und Berufswahl. Z.B. werden Berufe vorgestellt und Tätigkeitsfelder beschrieben, insbesondere im Bereich der MINT-Berufe.
Für Alle, die mit dem Gedanken spielen, einen Beruf im sozialen Bereich zu ergreifen, aber nicht wissen, welche Möglichkeiten bestehen, bietet sich "Das Doris!" an. Beim Darmstädter Orientierungsjahr für Soziale Berufe erhalten Teilnehmende die Möglichkeit, das Studium Soziale Arbeit und parallel dazu verschiedene soziale Berufe kennenzulernen. Es gibt zu gleichen Teilen einen Einblick in Ausbildung und Studium. Insbesondere auch für Jungen/junge Männer, die - auch aufgrund von traditionellen Rollenvorstellungen - nicht sicher sind, ob ein sozialer Beruf das richtige für sie ist, ist "Das Doris" eine interessante Möglichkeit.
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Fachhochschulreife bzw. die allgemeine Hochschulreife (Abitur). Weitere Infos und das Bewerbungsformular sind auf der Homepage zu finden.
Adresse | DAS DORIS! Koordinationsstelle |
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Internet | |
Noch immer werden Berufe von vielen in "typisch" für Frauen oder Männer unterteilt und viele Mädchen bzw. Jungen streben einen für ihr Geschlecht vermeintlich passenden Beruf an. Dies schränkt beide Geschlechter unnötig ein, zudem passen die traditionellen Rollenvorstellungen nicht mehr zu den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen unserer Zeit.
Für Mädchen hat die Festlegung auf einen "frauentypischen" Beruf darüberhinaus meist auch negative materielle Folgen in ihrem späteren Berufsleben, denn sie verdienen in der Regel weniger Geld als Jungen/Männer und sind dadurch weniger eigenständig.
Der Girls'Day bietet Mädchen die Möglichkeit, Berufe kennenzulernen, die als typisch für Männer angesehen werden. Jungen können beim Boys'Day Berufe für sich entdecken, die als "frauentypisch" gelten. Die jährlich stattfindenden Girls' und Boys'Days möchten dazu beitragen, klassische Rollenvorstellungen aufzuweichen, das Berufsspektrum von Frauen und Männern zu erweitern und damit Chancengleichheit auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu erreichen.
Alle Infos rund um die Aktionstage für Mädchen und Jungen finden Sie auf unserer extra Seite zum Thema.
Informationen zum Girls'Day und Boys'Day finden Sie auf unserer extra Seite zum Thema.